Die Geschichte hinter unserem Gemüse

Seit Generationen versucht die konventionelle Landwirtschaft die Natur zu bezwingen um mehr und mehr Erträge zu erzielen. Mit der Hilfe von Chemie in Dünger- und Pflanzenschutzmitteln, Monokulturen, Massentierhaltung und in manchen Ländern auch Gentechnik, haben sie ihr Ziel erreicht. Aber zu dem Preis, dass viele Ökosysteme zerstört werden, dass das Essen ungesünder, sogar manchmal schädlich für Menschen ist, dass das Grundwasser verschmutzt wird, dass Erosion entsteht und vielleicht, dass wir Menschen eine wichtige Bindung zur Natur verlieren.

Gutes vom Gutshof, sowie viele andere in den letzten Jahren, hat die erstaunlichen, wundervollen und hoch komplizierten Systeme der Natur neu entdeckt und erkannt, wie sie von Anfang an die fruchtbarsten waren und für Mensch, Tier und Umwelt die besten, gesündesten Erträge bringen - wenn wir sie nicht zerstören, sondern unterstützen! Deshalb bauen wir unser Biogemüse regenerativ an.

Was ist Regenerativer Gemüseanbau?

Das Ziel ist, den Boden, in dem wir unser Gemüse pflanzen, zu regenerieren; die natürlichen, unterirdischen (und damit auch die oberirdischen) Ökosysteme und das Nahrungsnetz im Boden aufzubauen und sie zu unterstützen.  

Die No-Dig-Methode unterstützt die Regeneration des Bodens dadurch, dass der Boden so wenig wie möglich gestört wird. Unsere Beete werden nie umgegraben. Stattdessen schneiden wir abgeerntete Pflanzen am Boden ab und lassen die Wurzeln in der Erde um den Humusaufbau zu fördern und die Mikroorganismen, die für die Nährstoffversorgung der Pflanzen verantwortlich sind, zu füttern. Eine Schicht Kompost wird zunächst auf das Beet ausgebreitet und die neuen Pflanzen direkt eingepflanzt. So versuchen wir auch, lebendige Pflanzen so viel und so lange wie möglich im Boden zu halten, was für die Fütterung des Bodenlebens und die Sequestrierung von Kohlenstoff unabdingbar ist. Diese Maßnahmen erzeugen die richtigen Bedingungen für das Wachstum von fördernden Pilzen und Bakterien im Boden. Das Resultat ist gesunder, geheilter, lebendiger Boden in seiner ursprünglichen, natürlichen, fruchtbarsten Form. Daraus wächst das nährstoffreichste, gesündeste Gemüse, das es gibt! Was die Integration von Nutztieren angeht, haben wir mit Freiland-Legehennen angefangen. Aber da wir noch freie Fläche haben, gibt es hier in der Zukunft Raum zur Erweiterung! Wer weiß; vielleicht Ziegen? Schafe? Gänse?

Wirklich gesundes Gemüse

Qualität heißt für uns, dass das Gemüse biologisch, natürlich und vor allem nährstoffreich ist. Deshalb kann es auch vorkommen, das du in deiner Kiste Gemüse bekommst, das vielleicht ein wenig schiefer oder gebogener aussieht, als das „perfekte Gemüse“ aus dem Supermarkt! Doch wir, bei Gutes vom Gutshof können versprechen: biologisch, natürlich, nährstoffreich! Wir sagen nicht „nährstoffreich“ einfach so her. Nährstoffe in Pflanzen, im Gemüse können gemessen werden. Studien zeigen, dass die Nährstoffdichte in Gemüse, seit dem Anfang der Industriellen Landwirtschaft in den 50er Jahren, von 10 bis 80% gesunken ist. (Mayer 1997; Thomas 2003, 2007; Davis et al. 2004; Fan et al. 2008). Zur gleichen Zeit sehen wir einen Anstieg von manchen Krankheiten, wie Krebs, Übergewicht, Autoimmunkrankheiten und verschiedene Herz-Krankheiten, die einen direkten Bezug zum Nährstoffmangel zeigen. Weitere Tests und Studien zeigen, dass Gemüse aus regenerativem Anbau deutlich mehr Nährstoffe enthält als konventionell (und sogar “normal Bio”) angebautes Gemüse. (Montgomery DR, 2022) Pflanzen bekommen ihre Nährstoffe vom Boden und die regenerative Landwirtschaft sagt: gesunder Boden, nährstoffreiches Gemüse, gesunde Menschen! (Montgomery DR, 2022)

Keine Reste

Es ist uns wichtig, dass wir so wenig wie möglich von dem was wir anbauen, wegtun müssen. Wir wissen wie viel Lebensmittel, vor allem in der Ersten-Welt, verschwendet wird. Verformtes Gemüse, das unserer Qualität noch entspricht wird nicht wegen seines Aussehens weggeworfen, sondern kommt in die Kisten oder wird auf dem Markt verkauft. Abgeschnittenes Grün und Pflanzenreste werden an unsere Bio-Legehennen verfüttert! Älteres Gemüse verbrauchen wir entweder als Kochgemüse, trocknen es - oder noch besser: wir fermentieren es! Denn dadurch bewahren wir übriggebliebenes Gemüse für die Wintermonate auf und legen zu den schon vorhandenen Nährstoffen noch die Probiotika der Fermentiertung an – eine köstliche und wirklich gesunde Option! Auch hier gilt das Versprechen: biologisch, natürlich, nährstoffreich!

Was kann ich von der Kiste erwarten?

Die Natur ist sehr abwechslungsreich. Wir sind bereit, uns auf die Jahreszeiten, wie sie hier im Weinviertel gegeben sind, einzulassen und mit ihnen zu arbeiten. Zu jeder Jahreszeit, gibt es bestimmte Gemüsearten die besonders gut wachsen und andere die gar nicht wachsen können ohne klimaschädliche Heizung. So sehen unsere Sommerkistl, mit z.B. Gurken, Paradeiser, Zucchini, Fisolen, Melanzani usw. anders aus als die Winterkistln mit vielleicht Kraut, Asia-Salate, Microgreens, Karotten, Fenchel usw. Deswegen musst du im Winter, trotz der eher pflanzenunfreundlichen Bedingungen, nicht das frische Grün missen! Es gibt eine Vielzahl weniger bekannte aber genauso schmackhafte Gemüsearten, die man auch im Winter ernten kann. Für diejenigen, denen das Kochen mit weniger bekanntem Gemüse schwer fällt, findet sich in der Kiste jede Woche ein interessantes und zum Gemüse passendes Rezept, das auf jeden Fall Inspiration geben kann. Dazu kommen im Winter noch Sugos und Fermentiertes, die über den Sommer haltbar gemacht worden sind. Auch hier gilt das Versprechen: Biologisch, natürlich und Nährstoffreich! Und obendrein kommt noch ein wichtiger Punkt: Regional! Wir verkaufen nur Produkte, die wir (oder unsere vertrauenswürdigen, bäuerlichen Bio-Partner) hier im Retzerland und um Wien anbauen können. Ganz gelegentlich müssen wir Gemüse kaufen, das wir nicht selbst angebaut haben, z. B. Bio-Kartoffeln, die sich schwer in einem No-Dig Garten ernten lassen.

Handarbeit, Zusammenarbeit

Es ist uns vor allem wichtig, dass wir mit Hand und Herz bei der Arbeit sind. Unser Garten ist so ausgelegt, dass die eigentliche Arbeit an den Beeten per Hand gemacht werden muss im Gegensatz zu der Arbeit mit einem Traktor, oder anderen Maschinen. So haben wir die Gelegenheit jeden Tag, die Fortschritte, oder eben auch die Probleme in jedem Beet bei jeder Pflanze zu beobachten. Einen Traktor haben wir - aber nur, um die Ernte einzubringen! Die Arbeit macht noch viel mehr Spaß, wenn wir sie zusammen erledigen. Wir sind 3 Familien und ca. 12 Singles, die auf dem Gutshof wohnen. Es ist nicht immer möglich mit allen auf dem Feld zu arbeiten, aber wir erfreuen uns daran in kleineren oder größeren Gruppen da anzupacken, wo es nötig ist. Oder du kannst uns alle zusammen bei einem Großeinsatz in der Abendsonne Unkraut jäten sehen... Wir freuen uns auch auf alle, die für ein paar Stunden, für einen Tag oder mehr mitarbeiten möchten!

Für die Zukunft

Bei dieser Arbeit hat man nie ausgelernt! Die Natur hält so viel, wovon wir lernen können. Ob es in der Erde ist und wir es durch unser Mikroskop entdecken, ob es die Wettermuster sind, ob es neue Ideen für unsere Verarbeitungsprodukte sind, ob es die verschiedenen Ökosysteme sind, die einander unterstützen, oder ob es das Feedback unserer Kunden ist, wir wollen jeden Tag etwas Neues lernen!